Suchtberatung: Abhängigkeit im Überblick – für Angehörige & Betroffene
Sucht ist ein besonders belastendes Thema für Betroffene, aber immer auch für die Angehörigen. In Österreich hat dabei der Alkohol einen speziellen Stellenwert. In wenigen Ländern ist das gemeinsame oder auch einsame Trinken so akzeptiert wie bei uns. Das führt dazu, dass wir Ansätze von Sucht oder Gefahrenpotenziale gerade beim Thema Alkohol spät oder zu spät erkennen. Angehörige wissen, wie zerstörerisch die Kraft der Abhängigkeit sein kann – und viele Betroffene merken es häufig erst dann, wenn etwas in ihrem Leben ihnen den Boden unter den Füßen wegzieht. Etwa dann, wenn die Familie den Betroffenen oder die Betroffene verlässt oder der Arbeitgeber letztlich die Kündigung ausspricht.
Wie zeigt sich Sucht und Abhängigkeit?
Eine Abhängigkeit zeigt sich, indem der Konsum der Substanz Vorrang vor allem anderen hat.
Zum Beispiel: Ist man früher gerne wandern gegangen, geht man heute lieber in die Bar, um Alkohol zu trinken. Studien haben belegt, dass das Suchtverhalten zu einer Umbildung im Gehirn führt. Das Verlangen nach dem Rauschmittel steht im Vordergrund und beherrscht das Denken und Wollen, alles andere ist nebensächlich. Somit verändert eine Sucht auch die Psyche. Es ist nicht immer nur der Alkohol, der – wenn sich Sucht entwickelt hat – seine zerstörerischen Kräfte entwickelt. Eine Sucht kann auf fast alles im Leben entwickelt werden – da gibt es die Kaufsucht, die Spielsucht, die Drogensucht und die Sexsucht, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Meine Herangehensweise in der Suchtberatung
Vielleicht ist dir selbst schon aufgefallen, dass du ein zunehmendes Problem mit dem Konsum bestimmter Substanzen oder aber auch mit einem immer schwieriger zu kontrollierendem Verhalten hast. Womöglich hat dich auch schon dein Umfeld darauf aufmerksam gemacht?
Es ist dabei ganz gleich, WAS dazu geführt hat, dass du das Gefühl hast, „so kann es nicht weitergehen“. Wichtig ist, dass du mit dem Vereinbaren des Beratungstermins bereits eine der größten Hürden genommen hast. Als Beraterin bin ich dabei nicht hier, um zu urteilen, sondern ich bin für dich da, um dich bei deiner Suche nach neuen Strategien zu begleiten. Denn genau das ist der Ausgangspunkt für vielen Süchte: eine unglücklich gewählte Strategie, die dir jetzt nicht mehr passend erscheint. Es darf aber in der Beratung auch darum gehen, was dich tief bewegt – denn du bist mehr als nur dein aktuelles Problem. Alle deine Anteile dürfen in der Beratung Platz finden und alles Erlebte darf aufgearbeitet werden, wenn du das möchtest.
Beratung von Angehörigen von Menschen mit Suchtproblemen
Für Angehörige von Suchterkrankten ist die Belastung häufig eine besonders große. Immer wieder erleben sie sich im Zwiespalt zwischen der Wahrung der eigenen Grenzen und dem Helfenwollen. Das führt dazu, dass beispielsweise Frauen für ihren Partner lügen, Eltern ihre Kinder decken und Kinder, die Aufgaben der Eltern übernehmen. Dieser – so oft scheiternde – Versuch des Helfens und Unterstützens belastet Angehörige häufig enorm. Sie stellen zum Teil ihr eigenes Leben hinten an und richten ihren Tagesablauf nach dem des Süchtigen aus. Vielfach geht es hier auch um den Wunsch, einen geliebten Menschen schützen zu wollen, wodurch immer wieder versucht wird, nach außen ein Bild der Normalität aufrecht zu erhalten. Oftmals weit über die eigenen Belastungsgrenzen hinaus. Das Problem des Süchtigen wird so oft zum eigenen, alltagsbestimmenden Problem für die Angehörigen.
Wenn auch du dich in dieser belastenden Situation als Angehörige oder als Angehöriger befindest, kann der Schritt in die psychosoziale Beratung ein Teil des Auswegs sein, den du vielleicht schon lange suchst. Ich bin für dich da, wenn du eine Strategie finden möchtest, mit der du aus dem Kreislauf von Helfenwollen, Kontrolle sowie Kontrollverlust und dem Gebilde verschiedener, unglücklich machender Strategien aussteigen kannst.